Eigentümergemeinschaften in Sachen Wirtschaftlichkeit auf Steinzeit-Niveau!

Jede Dönerbude ist betriebswirtschaftlich besser aufgestellt – Grund sind Nachlässigkeit, Korruption und Gruppendruck

Wohnungseigentümer mögen im Privatbereich sorgfältig und abwägende mit Ausgaben umgehen – sobald es die Eigentümergemeinschaft betrifft scheinen normale Verhaltens. und Denkweisen außer Kraft gesetzt, Prioritäten verändert, wirtschaftliche Aspekte völlig ignoriert und Grundzüge betriebswirtschaftliche Abläufe bleiben unbeachtet.
Oder: in der Gemeinschaft hört das Denken auf.

Es wird vertraut: auf den Verwalter, die Beiräte und Gott. Irgendwer wird’s schon richten.
Kein Wunder, dass in keinem anderen Bereich, in dem wirtschaftliche Entscheidungen getroffen werden, so viel Mißbrauch und Willkür möglich. 
Eigentümergemeinschaften sind ein Eldorado für überteuerte und unsinnige Ausgaben und Beauftragungen, Vettenwirtschaft, Kumpanei und Korruption, unkorrekt erstellte Hausgeldabrechnungen, vertuschte und unberechtigte Kosten, Selbstbedienung bzw. Zuwendung “in Naturalien” (neue Fenster, neue Türen, Erstattungen diverser Art) zugunsten von Hausverwalter und dem Verwaltungsbeirat.

Doch großes Entrüsten und Erstaunen immer dann, wenn Mißbrauch und Abzocke aufgedeckt werden. Aber welche Verantwortung tragen die Wohnungseigentümer selber?
Es ist der Unwille und die zu große Bequemlichkeit, sich mit den Plänen und Abrechnungen der Eigentümergemeinschaft befassen zu wollen, selber aktiv zu werden und Vorschläge einzubringen.

Die Antwort auf die Frage: Wie würde der Verwalter als Privatperson entscheiden? Würde auch er dieses überteuerte Angebot in Auftrag geben? – führt zu mehr Klarheit.
Aspekte der Wirtschaftlichkeit von Entscheidungen und Kosten werden nicht hinterfragt, mit allem ist man einverstanden, um sich mit dem Verwalter gutzustellen und “nicht negativ aufzufallen”. 

Der Gruppenzwang und Gruppendruck ist einer der Gründe, warum das selbständige Denken bei intelligenten Menschen versagt. Kultiviert wird dieser Gruppendruck durch einen unseriösen Hausverwalter, unterstützt von unseriösen, nur auf ihren persönlichen Vorteil bedachten Beiräten.

Wer nicht auffallen möchte, zweifelt nicht an Aussagen und Behauptungen der Verwaltung, so wirr sie sein mögen.  Er wagt es nicht Kostenvoranschläge in Frage zu stellen, er stimmt allen Vorschlägen und Beschlüssen zu.
Auf Wirtschaftlichkeit kommt es da nicht mehr an – eher darauf, sich nicht angreifbar zu machen, durch Vorwürfe, den Hausfrieden zu stören” oder in der Eigentümerversammlung als “Querulant” bezeichnet zu werden. Besonders ausgenutzt wird die Labilität älterer und betagter Wohnungseigentümer, die einen großen Anteil stellen. Wer körperlich oder psychisch durch das Alter geschwächt ist, wird Konflikte scheuen. Dies ist den Profiteuren bekannt, dies nutzen sie gezielt aus.

Denn die Aggressivität derjenigen, die durch berechtigte Kritik auf ihren finanziellen Vorteil verzichten müßten ist nicht zu unterschätzen. Gerne wird an einem Miteigentümer ein Beispiel statuiert, um öffentlich zu zeigen, wie mit Kritik und Kritikern umgegangen wird.
Ginge es nach dem Willen mancher Hausverwaltern und Beiräte – würden sie die Lynchjustiz einführen.

Doch je ungehaltener sich Verwalter und Beiräte zeigen, je berechtigter ist die vorgebrachte Kritik! Trotzdem ziehen es viele Eigentümer vor, nicht aufzufallen und allem zuzustimmen.
Auf diese Weise werden jedes Jahr viele Millionen € für unsinnige Geldausgaben und Fehlentscheidungen ausgegeben. Oder: “Das Geld ist nicht weg – es ist nur woanders.”

Erst wenn die Eigentümer sich gegen unkorrekte Abrechnungen und den Selbstbedienungsdrang vieler Verwalter und Beiräte auflehnen, wird es Platz für Transparenz und Wirtschaftlichkeit geben.