Erschwernisse und Schikanen bei der Belegeinsicht im Büro des Verwalters

Um kritische Eigentümer an ihrem Recht auf Akten- und Belegeinsicht zu behindern greifen unseriöse WEG-Hausverwaltungen zu verschiedenen Mitteln:

Die Aktenordner werden speziell vorbereitet: es werden nicht die üblichen Ordner genommen, mit denen tagtäglich gearbeitet wird, sondern schmalere.
In diese wird der gesamte Inhalt der normalen Akten gepresst, so dass er kaum noch zu schließen ist und bei jeder Berührung auseinanderzubersten droht.
Trifft ein Belegprüfer auf einen solchen Ordner sieht er sofort, was beim Öffnen passieren wird. So soll die Einsichtnahme verhindert bzw. erschwert werden.
Empfohlene Maßnahme:
Nehmen Sie ungestört Einsicht, umso genauer und sorgfältiger da Sie wissen, dass man Sie demotivieren möchte. Öffnen Sie die Ordner, auch wenn die Blätter hervorquellen und sich der Ordner nicht mehr schließen lässt.
Nach Prüfung legen Sie die herausgequellten Blätter einfach wieder oben auf den Ordner – ist ja nicht Ihr Problem, wenn dieser zu schmal ist…

Es fehlend Kontenpläne, Kontenblätter, Übersichten über die verschiedenen Buchungen der Konten, fehlenden Anfangs- und Endbestände.
Diese Unterlagen müssen in den Akten sein – alles andere macht keinen Sinn. Weder für den Belegprüfen noch für den Sachbearbeiter.
Empfohlene Maßnahmen:
Gehen Sie zurück zu Ihrem Ansprechpartner und fordern Sie diese Unterlagen ein.
Teilen Sie ihm mit, dass Ihr Besuch angekündigt war und dass Sie vollständige, prüfbare Unterlagen erwarten. Drohen Sie mit erneuten Besuchen.
Bringen Sie immer Zeit, Geduld, einen Dokumentenscanner und etwas zu Essen mit. Richten Sie sich ein.
Je unwilliger man Sie empfängt – je wichtiger und berechtigter ist die Prüfung.

Es fehlen komplette Aktenordner, wie die Jahresabrechnungen der übrigen Miteigentümer, die jeder Miteigentümer ebenfalls einsehen darf.
Empfohlene Maßnahmen:
Notieren Sie genau welche Unterlagen fehlen und weshalb sie nicht vorliegen.
Eine Hausverwaltung, die z.B. behauptet sie könne die aktuelle Jahresabrechnung nicht noch ein zweites Mal ausdrucken usw. ist unseriös.

Der Umgangston des Verwalters wird laut und aggressiv
Empfohlene Maßnahmen:
Bleiben Sie ruhig. Hören Sie genau zu. Wer so reagiert möchte etwas erreichen.
Machen Sie sich Notizen zu seinen Worten und seiner Art.
Nehmen Sie vor allem nichts persönlich: der Verwalter versucht Sie einzuschüchtern. Aber je offensichtlicher dies ist – je wichtiger und berechtigter ist eine genau Prüfung.

2 Gedanken zu „Erschwernisse und Schikanen bei der Belegeinsicht im Büro des Verwalters

  1. Erika H.

    Das ist eine absolut tolle Seite, ich bedanke mich herzlich für Ihre großartige Arbeit! Die Informationen die Sie bereitstellen sind von unschätzbarem Wert! Ich hoffe nicht noch mehr Leidensgenossen müssen unter der unsäglich Kombination von unfähigem Verwalter und bestens eingenordetem Bei”rat” leiden. Danke danke danke! Es grüßen Sie herzlich aus Berlin: Erika und Lothar H.!

  2. Martin

    Liebe Erika, lieber Lothar, vielen Dank für Ihre Worte und den Zuspruch! So sehen wir es auch. Für uns gibt es dieses große System des “organisiertem Missbrauchs”, ein System dessen Techniken endlich offengelegt werden müssen.
    Mit gut einstudierten, perfiden Methoden werden unwissende, gutgläubige, kranke oder betagte Miteigentümer von korrupten Verwaltern und vielen eigennützigen “Beiräten” um ihr Geld gebracht.
    Der jetzige Stand dieser Seite ist erst der Anfang. Wir kommen mit dem Dokumentieren der Mißstände kaum nach. Diese Internetseite wird weiter wachsen mit jedem Fall und jeder Erkenntnis, die anderen von Nutzen sein könnte…

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