Verwalter veruntreut Gelder – und präsentiert eine eigene Internetseite voller Bezügen zu Gesetzen und Rechtsprechung

Eine eigenartige Sicht der Welt hat dieser Verwalter, der wegen Veruntreuung von Gelder einer Eigentümergemeinschaft verurteilt wurde. Auf seine Internetseite präsentiert er – und das ist typisch – mehr rechtliche Hinweise als übrigen Hausverwaltungen.
Wer so viel Wert auf die Hervorhebung von Urteilen und Gesetzen legt (siehe Menüpunkte “OLG-Urteile”,  “WEG-Gesetz” und “Rechtswesen”) hebt sich in dieser Hinsicht von den übrigen Verwaltern ab.
Wenn aber ein solcher Verwalter sich dann durch Veruntreuung hervortut – stellt man sich wirklich Fragen….

Unter dem Menüpunkt “OLG-Urteile” präsentiert dieser Verwalter ein einzelnes, einsames OLG- Urteil aus 2006.
aktuelle OLG Urteile

Unter dem Menüpunkt “WEG-Gesetz” finden wir einsam und verlassen das
“WEG Recht in der neuen Fassung vom 01.07.2007”.
neue WEGgesetz_500

Unter dem Menüpunkt “Rechtswesen” schließlich eine nichtsagende Erklärung zum Datenschutz der Internetseite.rechtswesen_kasch_kl2

Dieser Hausverwalter erweckt Mitleid. Ein Psychologe würde aus diesem Internetauftritt eine Affinität zur Rechtsprechung. Gerne wäre er sicher Anwalt oder Richter geworden. Nun hat es  “nur” zum Hausverwalter gereicht. Dort waren die Verlockungen groß und die praktische Anwendung des Rechts zur Nebensächlichkeit geworden. Deshalb die Verurteilung wegen Untreue.

Ob seine Kundschaft – außer denjenigen die Anzeige erstattet haben, Kenntnisse von seinem Handeln bekommen, ist sehr fraglich.
Denn obwohl Urteile “im Namen des Volkes” gesprochen werden – darf das Volk nichts erfahren. Nicht nachvollziehbar, da dieser Verwalter hier weiter beruflich tätig ist.

Mit dem Münupunkt “Referenzen” kann er sich jedenfalls z.Z. nicht sehr brüsten:
dieser führt in Leere…

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Zeitungsartikel zum Vorfall:

Hausverwalter Ralph E. (54) sollte die Gelder und Rücklagen von 17 Wohnungs-eigentümer-Gemeinschaften verwalten. Statt dessen spielte er mit dem Geld Online-Poker.
213 063,78 Euro verzockte der Hausverwalter in nur einem Jahr.
Jetzt stand er wegen Untreue vor einer Richterin des Amtsgerichts.
Er gestand alles: „Ich habe immer gehofft zu gewinnen, wollte mich geschäftlich vergrößern und endlich auch mal in Urlaub fahren.“
Der Schwindel flog auf, weil die Bank die Geld-Verschiebungen von Ralph E. bemerkte und meldete.
Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu 22 Monaten Haft auf Bewährung. Dazu muss er 100 Stunden soziale Arbeit leisten.

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Gespannt und wütend sitzen Hiltrud und Eberhard S. (65,74) auf dem Zuhörer-
Plätzen im Amtsgericht. Sie wollen dem Mann in die Augen schauen, der sie fast ruiniert
hat. Und als der Angeklagte Ralph E. (54) den Saal betritt, kann Hiltrud S. ihre Wut kaum noch unterdrücken. ,,Da kannste gucken: Wir sind da!”
Ralph E. hat als Hausverwalter 19 Mehrfamilienhäuser betreut. Darunter auch das, in der die beiden Rentner ihre Eigentumswohnung haben.
Hiltrud S.: ,,Wir haben uns krummgelegt für die Wohnung und brav unseren Anteil fürs Hausgeld gezahlt.” Rücklagen für Reparaturen und Strom.
Doch plötzlich war das Geld futsch. ,,40,000 Euro Schaden waren das bei uns”, erklärt Frau S..

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