127.000 € und über 1 Million € von WEG-Verwaltern unterschlagen!

Ein Beitrag der “Schutz-Gemeinschaft für Wohnungs-Eigentümer und Mieter e.V.”:

Wie Diebstahl von Eigentümergeldern verhindert wird

Wenn irgendwann bei Abrechnungsprüfungen entdeckt wird, dass wieder einmal das Geld der Wohnungseigentümer verschwunden ist, wie in Delmenhorst und Biberach, dann wird nach Schuldigen gesucht. Denn dann hilft es wenig weiter, wenn der Verwalter zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird, wie in Delmenhorst für die veruntreuten 127.000,- €.
Das verschwundene Geld gelangt dadurch nicht wieder auf das Eigentümerkonto.

Noch erfolgloser wird die Beitreibung des verschwundenen Geldes bei der Biberacher Hausverwaltung sein. Die GmbH hat Insolvenz angemeldet und der verantwortliche Geschäftsführer ist verstorben.

Wie kann man sich vor dem Verlust von Eigentümergeld insbesondere dem Teil an Geld schützen, der auf dem Rücklagenkonto angelegt ist?

“Der Grund für solchen Gelddiebstahl ist immer auf die Gutgläubigkeit der Eigentümer, einer überwiegend zu laschen oder fachlich unkundigen Prüfung der Verwaltungsbeiräte und der Missachtung von Verbraucherschutz-Empfehlungen zurückzuführen“,

so die Praxiserfahrung von Norbert Deul, Vorstand von Hausgeld-Vergleich e.V.

Empfehlung:

1. Verfügungen über größere Geldsummen durch eine zweite erforderliche Unterschrift, z.B. des Verwaltungsbeirats oder sonstigen sachkundigen Eigentümers begrenzen.

2. Regelung in Verwaltervertrag vereinbaren, dass dem Verwaltungsbeirat oder einem in Buchhaltungsangelegenheiten sachkundigen Eigentümer direkt bei der Bank Einsicht in die Originalkontoauszüge zu gewähren ist.

3. Von Beiräten grundsätzlich schriftliche Prüfberichte der Abrechnungsprüfung fordern.

4. Abrechnungsprüfer regelmäßig nach 1 oder 2 Jahren durch Beschluss auswechseln.
Ferner kann jeder Eigentümer unabhängig von der Tätigkeit der Rechnungsprüfer einen Kontoverlaufs-Check bei der eigenen Jahresabrechnung selbst erstellen oder sich dabei helfen lassen. Dabei wird erkannt, ob Geld abgängig ist und eine sofortige umfangreiche Aufklärung sinnvoll ist.

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